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Seit uns Astors Krankheit bekannt war, stand für meine Frau fest: "Es gibt keinen neuen Hund". Beim Frühstück am Morgen nach Astors Tod hieß es dann:"Du möchtest einen neuen Hund!?! Ich sehe es dir an, du möchtest ... ." Und dann lud uns meine Schwester zu einem Wochenende in der Eifel ein, um Abstand zu gewinnen. Zufällig waren auf einem benachbarten Bauernhof acht Wochen alte Sennehundwelpen. Ich weiss nicht mehr, unter welchem Vorwand wir dorthin gelotst wurden. Aber dann stand plötzlich so ein frecher Winzling vor mir und guckte mir in die Augen. Als meine Frau dann feststellte: "Der sieht aus wie ein Teddybär." hatte der Hund auch schon einen Namen und wir wieder einen neuen Hund.
Berner Sennehunde kann man mit Collis nur schwer vergleichen und das ist auch gut so. Das Einzige, was uns zunächst schockte, war die kurze Lebenserwartung, die in den Büchern mit 8 - 10 Jahren angegeben wurde. Aber Teddy wurde fast 12 (minus einen Monat) und damit ein Jahr älter, als Astor geworden ist, und die Lebenserwartung eines Collies wird mit 13 - 15 Jahren veranschlagt.
Während Astors Krankheit hatte ich mit der Hundeausbildung ausgesetzt, aber die dadurch gewonnen Zeit nahm sich die Schule, in der durch einen Kollegen und mich ein Netzwerk aufgebaut wurde. Und die Zeit bekam ich jetzt auch nicht zurück, um Teddy so auszubilden wie Astor. Aber das erwies sich auch als gar nicht so relevant. Teddy hat keinen Jagdtrieb und ist (von kleinen Alterstorheiten einmal abgesehen) auch nicht dominant. Darüber hinaus setzte er sich von Anfang an hin, wenn wir irgendwo stehen blieben und kam auch sofort auf Zuruf. Man mußte dieses Verhalten nur noch ein bischen verstärken und hatte einen folgsamen Hund.
Ein Berner Sennehund ist nicht zum Laufen geschaffen, dennoch hat Teddy mich ab seinem 13. Lebensmonat jeden Morgen beim Laufen begleitet. Er war etwas langsamer als Astor und 6 km waren für ihn genug, 10 km brachten ihn schon etwas aus der Puste. Teddy war neun Jahre, als wir nach Wildenrath umzogen. Im Winter desselben Jahres stellte er das Laufen ein. Im Sommer des nächsten Jahres stand er bellend vor der Tür, als ich meine Laufschuhe anzog und lief von da an wieder ein halbes Jahr lang mit. Danach reichte es noch zu längeren Spaziergängen, die aber zuletzt dramatisch kürzer wurden, bis es schließlich nicht mehr weiter gehen konnte.
Eine Wasserratte wie Astor war Teddy auch nicht. Er betrachtete Wasser pragmatisch. Man brauchte es zum Saufen und ab und an zum Abkühlen. Na ja, wenn Frauchen oder Herrchen ins Wasser gingen, schwamm er anstandshalber eine Runde mit, dann verzog er sich wieder ans Land.
Kinder liebte Teddy, vor allem unsere Enkeltochter Janina. Gegenüber Kindern und Welpen konnte er genauso vorsichtig sein wie er uns gegenüber robust und tolpatschig auftrat. Ich habe immer noch die entsetzten Gesichter der Besitzer eines Malteserwelpen vor mir, die dachten, Teddy würde ihren Welpen mit seinem Gewicht erdrücken. Wenn man aber genau hinsah, konnte man erkennen, dass Teddy sich mit ziemlicher Anstrengung so knapp über dem Boden hielt, dass er den Welpen vorsichtig mit seinem Haar einhüllte.