02.03.2016 Rhodos-Stadt und Lindos, das weiße Dorf
Am heutigen Tag kann sich Serap als Reiseleiterin im Hintergrund halten, da die Führungen von einer griechischen Kollegin begleitet werden.
Am Vormittag steht Rhodos-Stadt auf dem Programm. Nach einer kurzen Busfahrt stehen wir vor dem Palast der Großmeister. Der ursprüngliche Palast aus dem 14. Jahrhundert dient nach der Eroberung durch die Osmanen vorwiegend als Munitionsdepot und Gefängnis und wird im 19. Jahrhundert durch eine Explosion weitgehend zerstört.
Nach der Besetzung der Insel durch die Italiener im Jahre 1912 erfolgt bis 1940 die Rekonstruktion des Palastes für den Duce.
Soweit die Information unserer griechischen Reiseleitung, die uns noch ein paar andere Gebäude zeigt und anschließend etwas Freizeit einräumt, in der wir auf eigene Faust die Stadt erkunden können. Wir lernen, dass Rhodos nicht gerade preiswert ist (3,50€ eine kleine Tasse Kaffee) und das um diese Jahreszeit nur wenige Lokale und Geschäfte geöffnet sind.
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Heute entfällt das Mittagessen, wir fahren stattdessen mit dem Bus nach Lindos, der weißen Stadt. Während der Busfahrt (ca. 50km entlang der Ostküste) sehen wir große Hotels und Ferienanlagen, die allerdings zur Zeit alle geschlossen sind. Wir erfahren, dass fast zwei Drittel der Bevölkerung im Sommer vom Tourismus lebt und im Winter vom Ersparten zehrt oder in der Landwirtschaft aushilft (wenn möglich). Angebote wie das unsere sind der Versuch, die Saison zu verlängern. Wir mögen uns aber nicht das Gedränge vorstellen, wenn alle diese Anlagen geöffnet und belegt sind.
Nach einer guten Stunde erreichen wir den Busparkplatz oberhalb von Lindos, von wo aus ein Shuttle die Besucher kostenlos ins Dorf und zurückfährt. Wir entschließen uns aber, den Weg zu Fuß zurück zu legen. Zunächst fällt uns auf, dass alle Häuser weiß sind und sich architektonisch ähneln. Wir erfahren, dass viele der Häuser, die oft mit Reliefschmuck versehen sind, sogenannte Kapitänshäuser sind. So genannt, weil sie ab dem 17. Jahrhundert von wohlhabenden Seefahrern errichtet wurden. Der Ort steht heute unter Denkmalschutz und ist nahezu Auto frei. Als Taxi sind hier Esel im Einsatz, die man zum Beispiel für den Aufstieg zur Akropolis hoch über dem Dorf mieten kann. Berühmt ist auch die Marienkirche von Lindos, die unsere griechische Fremdenführerin auch als Erstes ansteuert. Leider stellen wir fest, dass die Kirche wegen Arbeiten geschlossen ist.
Unsere griechische Fremdenführerin erzählt uns noch einiges über die im 15. Jahrhundert erbaute byzantinische Kirche, deren Glockenturm erst im 19. Jahrhundert hinzugefügt wurde und über die Akropolis, deren Athena-Tempel aus dem 4. Jahrhundert vor Christus der einzige heute erhaltene Bau ist, bevor sie sich von uns verabschiedet. Vom Dorf aus sieht man wenig von der Akropolis, die überragt wird von der während der italienischen Besatzung rekonstruierten Festung.
Obwohl der Weg zur Akropolis recht steil ist, machen sich viele von uns auf den Weg nach oben. Und es lohnt sich, nicht nur wegen der Überreste der antiken Bauten sondern wegen des überragenden Ausblicks auf das Meer, den Naturhafen und das Dorf.
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Den Abend verbringen wir mit anderen Paaren wieder in der Bar zum Plaudern und Tanzen. Natürlich verabschieden wir uns auch von „Schatzi“.